- Flugzeitmethode
- Flugzeitmethode,Laufzeitmethode, in der kernphysikalischen Messtechnik angewendetes Verfahren zur Identifizierung und Klassifizierung geladener Teilchen durch die Messung ihrer Flugzeit (Laufzeit) zwischen zwei Szintillationszählern über eine bekannte Flugstrecke. Auf der Flugzeitmethode beruhende Geräte dienen als Flugzeitspektrometer zur Bestimmung der spektralen Verteilung der Energie oder (im nichtrelativistischen Bereich bei bekannter Masse) der Geschwindigkeit atomarer Teilchen; insbesondere werden sie zur Energiemessung schneller Neutronen eingesetzt, da für diese die bei geladenen Teilchen üblichen Methoden (mit Zählrohr, Szintillator, Halbleiterdetektor) entfallen. Die Flugzeitmethode ist auch zur Herstellung von monoenergetischen Teilchenstrahlen geeignet: Aus einem vorgegebenen Strahl werden, z. B. mithilfe von zwei in einem bestimmten Abstand angeordneten rotierenden Blenden (»Chopper«) Teilchen einer bestimmten Geschwindigkeit selektiert. Bei einem aus geladenen Teilchen unterschiedlicher Masse, aber homogener Geschwindigkeit bestehenden Teilchenstrahl erlaubt die Flugzeitmethode eine Massentrennung mit Auflösung äußerst geringer Massenunterschiede.
Universal-Lexikon. 2012.